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10.4. Dynamisches Routing

Das Referenzprogramm für das dynamische Routing ist zur Zeit quagga, aus dem Paket ähnlichen Namens; früher war es zebra, bis seine Entwicklung eingestellt wurde. Jedoch führte quagga die Bezeichnungen der Programme aus Kompatibilitätsgründen fort, wodurch sich die untenstehenden zebra-Befehle erklären.
Quagga ist ein Satz von Daemons, die bei der Festlegung der Routingtabellen des Linux-Kernels zusammenarbeiten; jedes Routingprotokoll (insbesondere BGP, OSPF und RIP) stellt seinen eigenen Daemon bereit. Der zebra-Daemon sammelt Informationen von anderen Daemons und verarbeitet statische Routingtabellen dementsprechend. Die übrigen Daemons sind bekannt als bgpd, ospfd, ospf6d, ripd, ripngd, isisd, und babeld.
Daemons werden durch Editieren der Datei /etc/quagga/daemons und Erstellen der entsprechenden Konfigurationsdatei in /etc/quagga/ aktiviert; diese Konfigurationsdatei muss nach dem Daemon benannt sein, mit der Erweiterung .conf, und dem quagga-Benutzer und der quaggavty-Gruppe gehören, damit das Skript /etc/init.d/quagga den Daemon aufruft.
Zur Konfiguration jedes dieser Daemons ist es erforderlich, das betreffende Routingprotokoll zu kennen. Diese Protokolle können hier nicht im Einzelnen beschrieben werden, jedoch stellt quagga-doc umfangreiche Erläuterungen in Form einer info-Datei bereit. Der gleiche Stoff kann auch leichter als HTML auf der Quagga-Webseite durchsucht werden: Außerdem ist die Syntax der Konfigurationsschnittstelle eines Standard-Routers sehr ähnlich, und Netzwerk-Administratoren werden sich schnell an quagga gewöhnen.