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A.2. Ubuntu

Ubuntu hat für viel Wirbel gesorgt als es in der Freie-Software-Szene auftauchte. Und das aus gutem Grund: Canonical Ltd., die Firma, die die Distribution erstellt hat stellte mehr als 30 Debian-Entwickler ein und gab als langfristiges Ziel an, eine zweimal jährlich erscheinende Distribution für Jedermann auf den Markt zu bringen. Sie verpflichteten sich auch dazu, jede Version für eineinhalb Jahre zu unterstützen.
Diese Ziele bedeuten zwangsläufig auch eine Reduzierung des Umfanges. Ubuntu richtet sein Hauptaugenmerk auf eine kleinere Anzahl an Software-Paketen als Debian und stützt sich primär auf den GNOME-Desktop (obwohl offiziell auch auf andere Desktops basierende Versionen unterstützt werden). Alle Komponenten wurden internationalisiert und in sehr viele Sprachen übersetzt.
Bis jetzt konnte Ubuntu ihren Release-Rythmus einhalten. Es wird ebenfalls eine Long Term Support (LTS) Version veröffentlicht, wofür ein 5-Jahre-Wartungssupport angeboten wird. Im Juni 2019 ist die aktuelle LTS-Version 18.04 mit dem Spitznamen "Bionic Beaver". Die aktuellste nicht-LTS-Version ist 19.04, Spitzname "Disco Dingo". Die Versionsnummern beschreiben das Veröffentlichungsdatum: Beispielsweise steht 19.04 für den April (4. Monat) des Jahres 2019.
Ubuntu hat mitlerweile eine breite Anhängerschaft in der Öffentlichkeit erreicht. Millionen Benutzer sind beeindruckt von seiner einfachen Installation und der Arbeit die in die Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit des Desktops gesteckt wurde.
Ubuntu und Debian hatten eine angespannte Beziehung; Debian-Entwickler, die große Hoffnungen in Ubuntu gesetzt hatten, direkt zu Debian beizutragen, waren enttäuscht über den Unterschied zwischen dem kanonischen Marketing, das implizierte, dass Ubuntu ein "guter Bürger" in der Welt der Freien Software wäre und der tatsächlichen Praxis, einfach die Änderungen, die sie an Debian-Paketen vorgenommen hatten, öffentlich zu machen. Die Situation hat sich im Laufe der Jahre verbessert und Ubuntu hat es nun zur allgemeinen Praxis gemacht, Patches an die am besten geeignete Stelle weiterzuleiten (obwohl dies nur für externe Software gilt, die sie selbst verpacken und nicht für die Ubuntu-spezifische Software wie Mir oder Unity).