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A.2. Ubuntu

Ubuntu hat für viel Wirbel gesorgt als es in der Freie-Software-Szene auftauchte. Und das aus gutem Grund: Canonical Ltd., die Firma, die die Distribution erstellt hat stellte 30 Debian-Entwickler ein und gab als langfristiges Ziel an, eine zweimal jährlich erscheinende Distribution für Jedermann auf den Markt zu bringen. Sie verpflichteten sich auch dazu, jede Version für eineinhalb Jahre zu unterstützen und zwar sowohl was die Kernkomponenten betrifft, als auch sicherheitskritische Aspekte.
Diese Ziele bedeuten zwangsläufig auch eine Reduzierung des Umfanges. Ubuntu richtet sein Hauptaugenmerk auf eine kleinere Anzahl an Software-Paketen als Debian und stützt sich primär auf den GNOME-Desktop (obwohl offiziell auch eine KDE-basierte Version namens “Kubuntu” unterstützt wird). Alle Komponenten wurden internationalisiert und in sehr viele Sprachen übersetzt.
Bis jetzt konnte Ubuntu ihren Release-Rythmus einhalten. Ebenfalls veröffentlichen sie Long Term Support (LTS) Versionen, die einen 5-Jahre-Wartungssupport bieten. Im April 2012 ist die aktuelle LTS-Version die Version 12.04 erschienen, Spitzname "Precise Pangolin". Die aktuellste nicht-LTS-Version ist 11.10, Spitzname "Oneiric Ocelot". Die Versionsnummern beschreiben das Veröffentlichungsdatum: Beispielsweise steht 11.10 für den Oktober (10. Monat) des Jahres 2011.
Ubuntu hat mitlerweile eine breite Anhängerschaft in der Öffentlichkeit erreicht. Millionen Benutzer sind beeindruckt von seiner einfachen Installation und der Arbeit die in die Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit des Desktops gesteckt wurde.
Trotzdem ist nicht alles eitel Sonnenschein. Speziell die Debian-Entwickler hatten große Hoffnungen darin gesetzt, Ubuntu würde auch direkt zu Debian beitragen. Auch wenn sich die Situation im Laufe der Jahre gebessert hat, haben sich viele über das Ubuntu-Marketing geärgert. Dieses hatte vorgegeben, Ubuntu sei der "gute Bürger" in der Welt der Freien Software, nur weil sie die Änderungen an den Debian-Paketen öffentlich gemacht haben. Befürworter von Freier Software wissen, dass ein automatisch generierter Patch wenig hilfreich für den Entwicklungsprozess ist. Um die Arbeit eines Einzelnen zu integrieren bedarf es der Interaktion und Zusammenarbeit mit den anderen Beteiligten.
Diese Zusammenarbeit ist im Laufe der Zeit besser geworden, vor allem Dank der Arbeit der Ubuntu Gemeinschaft und den Bemühungen, neue Beitragende anzuleiten. Diese Politik wird jedoch von Canonical immer noch nicht bei den allen Mitarbeitern durchgesetzt. Einige blieben ihren Wurzeln treu und bemühen sich (Colin Watson, Martin Pitt und Matthias Klose sind hier positiv hervorzuheben) aber andere, weil oftmals überarbeitet, finden sich nicht mehr in diesem Kreis. http://www.ubuntu.com/