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10.3.2. Konfigurieren und Ausführen

QoS-Parameter werden mit dem Befehl tc gesetzt (vom Paket iproute bereitgestellt). Da diese Schnittstelle recht komplex ist, ist die Verwendung von Programmen auf höherer Ebene empfehlenswert.

10.3.2.1. Latenzzeiten verringern: wondershaper

Die Hauptaufgabe von wondershaper (in dem Paket ähnlichen Namens) besteht darin, Latenzzeiten unabhängig von der Netzauslastung zu minimieren. Dies wird dadurch erreicht, dass der gesamte Datenverkehr auf einen Wert begrenzt wird, der gerade unterhalb des Wertes für die vollständige Auslastung der Verbindung liegt.
Sobald eine Netzwerkschnittstelle konfiguriert ist, wird das Einstellen der Datenverkehrsbegrenzung durch das Ausführen von wondershaper schnittstelle download_rate upload_rate erreicht. Die Schnittstelle kann zum Beispiel eth0 oder ppp0 sein, und beide Raten werden in Kilobits pro Sekunde ausgedrückt. Der Befehl wondershaper remove schnittstelle unterbindet die Datenverkehrskontrolle an der genannten Schnittstelle.
Für eine Ethernetverbindung wird dieses Skript am besten unmittelbar nach der Konfiguration der Schnittstelle aufgerufen. Dies geschieht, indem up- und down-Anweisungen zur Datei /etc/network/interfaces hinzugefügt werden, die es den angegebenen Befehlen erlauben zu laufen, nachdem die Schnittstelle konfiguriert beziehungsweise bevor sie dekonfiguriert wird. Zum Beispiel:
Beispiel 10.9. Änderungen in der Datei /etc/network/interfaces
iface eth0 inet dhcp
    up /sbin/wondershaper eth0 500 100
    down /sbin/wondershaper remove eth0

Im Falle von PPP aktiviert ein Skript, das wondershaper in /etc/ppp/ip-up.d/ aufruft, die Datenverkehrskontrolle, sobald die Verbindung steht.