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14.4.3. Ein SELinux-System verwalten

Das SELinux-Regelwerk ist ein modularer Satz von Regeln, und mit seiner Installierung werden automatisch alle relevanten Module entsprechend den bereits installierten Diensten erkannt und aktiviert. Das System ist hierdurch sofort funktionsfähig. Wenn jedoch ein Dienst später als das SELinux-Regelwerk installiert wird, müssen Sie in der Lage sein, das entsprechende Modul manuell zu aktivieren. Hierzu dient der Befehl semodule. Darüber hinaus müssen Sie in der Lage sein, die Rollen festzulegen, die jeder Nutzer bestätigen kann. Dies geschieht mit dem Befehl semanage.
Diese beiden Befehle können somit dazu benutzt werden, die aktuelle SELinux-Konfiguration, die in /etc/selinux/default/ gespeichert ist, zu ändern. Im Gegensatz zu anderen Konfigurationsdateien, die Sie in /etc/ finden, dürfen diese Dateien nicht manuell verändert werden. Sie sollten hierzu die für diesen Zweck vorgesehenen Programme verwenden.

14.4.3.1. SELinux-Module verwalten

Verfügbare SELinux-Module sind im Verzeichnis /usr/share/selinux/default/ gespeichert. Um eines dieser Module in der aktuellen Konfiguration zu aktivieren, sollten Sie den Befehl semodule -i modul.pp benutzen. Die Erweiterung pp steht für policy package.
Das Entfernen eines Moduls aus der aktuellen Konfiguration geschieht mit dem Befehl semodule -r modul. Schließlich listet der Befehl semodule -l die zur Zeit aktivierten Module auf. Er gibt außerdem ihre Versionsnummern an.
# semodule -i /usr/share/selinux/default/aide.pp
# semodule -l
aide    1.4.0
apache  1.10.0
apm     1.7.0
[...]
# semodule -r aide
# semodule -l
apache  1.10.0
apm     1.7.0
[...]
semodule lädt die neue Konfiguration unmittelbar, es sei denn, Sie verwenden seine Option -n. Es sei darauf hingewiesen, dass das Programm standardmäßig auf die aktuelle Konfiguration wirkt (die unter der Variablen SELINUXTYPE in der Datei /etc/selinux/config angegeben ist), aber Sie können eine andere ändern, indem Sie sie mit der Option -s vorgeben.