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1.4. Die Rolle der Distributionen

Eine GNU/Linux-Distribution hat zwei Hauptziele: ein freies Betriebssystem auf einem Rechner zu installieren (entweder allein oder neben einem oder mehreren bestehenden Betriebssystemen) und eine Auswahl an Software zur Verfügung zu stellen, die alle Bedürfnisse der Anwender befriedigt.

1.4.1. Das Installationsprogramm: debian-installer

Das Programm debian-installer, das äußerst modular angelegt ist, um möglichst universell zu sein, erfüllt das erste Ziel. Es deckt eine große Bandbreite an Installationssituationen ab und macht im Allgemeinen die Erstellung eines abgeleiteten Installationsprogramms, das zu einem Sonderfall passt, sehr einfach.
Diese Modularität, die es auch sehr komplex macht, kann Entwickler, die dieses Tool entdecken, irritieren. Sowohl im grafischen Modus als auch im Textmodus ist das Anwendererlebnis ähnlich. Es wurden große Anstrengungen unternommen, die Anzahl der auszufüllenden Felder zu verringern; hieraus erklärt sich auch die Aufnahme eines Programms zur automatischen Hardwareerkennung.
Interessanterweise unterscheiden sich von Debian abgeleitete Distributionen in dieser Hinsicht sehr und bieten ein eingeschränkteres (häufig auf die i386-Architektur begrenztes), jedoch für Unerfahrene leichter zu bedienendes Installationsprogramm an. Andererseits verzichten sie darauf, zu weit vom Paketinhalt abzuweichen, um möglichst viel von der großen Auswahl angebotener Software zu profitieren, ohne Kompatibilitätsprobleme zu verursachen.