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8.10.4. Das Paket kompilieren und erstellen

Sobald die Kernelkonfigurierung abgeschlossen ist, kompiliert der von Debian bereitgestellte Befehl make-pkg den Kernel und erzeugt dann das entsprechende Debian-Paket (oder die Pakete). In gleicher Weise wie make nimmt auch make-pkg den Namen eines Ziels, um es als Argument auszuführen: kernel-image erzeugt ein kompiliertes Kernelpaket, kernel-doc ein Paket, das die dem Kernel beigefügte Dokumentation enthält, kernel-headers ein Paket mit den Kernel-Headerdateien (Dateien des Typs .h für den Kernel im Verzeichnis include/, das für das Kompilieren einiger externer Module hilfreich ist), und kernel-source erzeugt ein Paket, das die Kernelquellen enthält.
make-kpkg akzeptiert auch verschiedene Parameter: --append-to-version suffix hängt suffix an den Namen des Kernels an; das Suffix ist auch im Paketnamen enthalten. --revision revision legt die Versionsnummer des erstellten Pakets fest. Debian verwendet bestimmte Suffixe, um Standardkernel zu kennzeichnen, die speziell für einen bestimmten Prozessor kompiliert sind oder mit bestimmten Optionen (-486, -686, -686-bigmem, -amd64, -vserver-686, -vserver-686-bigmem, -openvz-686, -xen-686). Diese Suffixe sollte man bei lokalen Paketen möglichst vermeiden, damit sie leicht von offiziellen Paketen, die vom Debian-Projekt herausgegebenen wurden, unterscheidbar sind.
Der Befehl make-kpkg führt bei der Erstellung des Debian-Pakets Aktionen aus, die normalerweise dem Root-Benutzer vorbehalten sind; er kann jedoch mit dem Befehl fakeroot (siehe HILFSPROGRAMM fakeroot in der Seitenleiste) dazu gebracht werden, unter der Identität eines normalen Benutzers zu laufen.
$ fakeroot make-kpkg --append-to-version -falcot --revision 1 --initrd kernel-image 
[...]
$ ls ../*.deb
../linux-image-2.6.32-falcot_1_i386.deb
Wie Sie sehen, wird das Paket mit dem Namen „linux-image-2.6.32-falcot_1_i386.deb“ erstellt.